Datenschutzwissen

Wagenknecht-Bündnis überrascht von Datenleck

Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete, kam es bei dem Bündnis zu einem Datenleck. Das sorgt sowohl bei Förderern wie auch Spendern für Irritationen, Datenschutz sollte vor allem für Parteien keine Nebensache sein. Die jüngste Partei der deutschen Parteienlandschaft, das Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit – ist gerade erst seit Jahresbeginn aktiv. Nur wenige Wochen später macht die linke Partei nicht nur in Umfragen von sich reden.

Tausende Datensätze sind publik geworden

Die Partei selbst hat Versäumnisse eingeräumt. Dem SPIEGEL liegen angeblich Dateien vor, die belegen, dass Daten von 35000 Personen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Bei ihnen handelt es sich um 5000 Spender und 30000 Abonnenten des Partei-Newsletters. Beide Gruppen hatten sich über entsprechende Formulare auf der Webseite des Bündnisses eingetragen. Bekannt sind dem SPIEGEL nun die Echtnamen der Betroffenen sowie bei den Spendern, ob die Zuwendungen über oder unter 500 Euro lagen.

Die Bedeutung wird heruntergespielt

Zumindest sei nach BSW-Angaben beruhigend, dass keinerlei Kontodaten offengelegt wurden. BSW-Schatzmeister Ralph Suikat erklärte gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin, dass die illegale Datensammlung unvollständig sei und die Angaben in der Liste nicht immer mit den tatsächlich überlieferten Spenden übereinstimmten. Das kann freilich nur als Schadensbegrenzung verstanden werden.

Kontakte „nur“ vom Partei-Vorgänger betroffen

Unregelmäßigkeiten bei Parteispenden haben in Deutschland schon häufig für handfeste Skandale gesorgt. Entsprechend unangenehm ist der Vorfall auch für eine Partei, die erst wenige Wochen alt ist.

Das wird auch dadurch nicht besser, dass die fraglichen Kontakte sich eigentlich auf die Vorgängerorganisation des BSW, den im Oktober 2023 gegründeten Verein Bündnis Sahra Wagenknecht beziehen und den Zeitraum bis Mitte Januar 2024 abdecken. Das Leck betrifft also nicht die persönlichen Daten von Spendern, die die Partei in ihrer jetzigen Form unterstützt haben.

Maßnahmen wurden sofort eingeleitet

Laut BSW wurde umgehend ein Dienstleister damit beauftragt, Datensicherheit herzustellen. Zu den ersten Schritten gehörte, so Suikat, die Überwachung von möglicherweise kompromittierten IT-Systemen sowie die Passwort-Aktualisierung. Hinzu kommt, dass die Datenpanne sofort an die zuständigen Behörden gemeldet wurde, die Partei also zumindest in diesem Punkt schnell zur Aufklärung beigetragen hat.

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