Datenschutzwissen

Wer in der EU die höchsten Datenschutz-Bußgelder bezahlt

Seit fünf Jahren bestimmt in der Europäischen Union die DSGVO den Datenschutz. Während dieser Zeit haben die EU-Datenschutzbehörden unzählige Verfahren eingeleitet und Bußgeldbescheide ausgestellt, die teilweise astronomische Summen aufriefen.

Es lohnt sich, einen Blick auf die Zahlen zu werfen, die ein riesiges Ausmaß angenommen haben. Die auf Datenschutzrecht spezialisierte Anwaltskanzlei CMS hat einen Enforcement Tracker im Netz, der präzise Einblick in die Liste der Datenschutzsünder und der verhängten Geldbußen gewährt. Dies präsentiert sich als spektakuläres Ranking der größten Datenschutz-Missetäter, die in der EU ansässig sind.

Zu den Spitzenreitern gehört mit gut zwei Milliarden Euro der US-Gigant Meta

Die Best-of-Liste enthält mehr als 2000 Gerichtsverfahren, auf Grund derer Bußgeldbescheide in Höhe von über vier Milliarden Euro verschickt wurden. Die Zahl ist so gewaltig, dass die Durchsetzung des europäischen Datenschutzes einem Wirtschaftszweig gleicht. Dabei gingen mehr als die Hälfte der Geldforderungen an ein einziges Unternehmen: Meta. Zuletzt waren es 1,2 Milliarden Euro – verhängt von der Data Promotion Commission (DPC) im Meta-Europasitz Irland. Aber auf der Bestenliste sind auch die übrigen US-Tech-Konzerne zu finden, die das virtuelle Geschäft in der EU mit großem Abstand dominieren.

Deutsche Companys geraten ebenfalls oft ins Datenschützer-Visier

Hinter Meta hat sich der Exbuchhändler Amazon auf den zweiten Platz geschoben, Grundlage war ein Bußgeldbescheid aus Luxemburg, auf dem 746 Millionen Euro gefordert wurden. Der nächste einschlägige Datenschutzsünder ist Google auf den Rängen 7, 9 und 10. Meta ist in den Top Ten noch mit fünf weiteren Strafzahlungen gegen Facebook und WhatsApp vertreten. Auch bekannte Namen, wie British Airways, TikTok und Vodafone, tummeln sich in dieser Auflistung. Die Verfahrensgründe lesen sich immer wieder ähnlich. Viele lauten schlicht: Die rechtlichen Prinzipien für die Datenverarbeitung wurden nicht eingehalten. Deutsche Datenschutzverstöße tauchen erst auf dem zwölften Platz des Rankings auf. Hennes und Mauritz schlampte bei der Datenverarbeitung von Kundendaten, was mit gut 35 Millionen Euro geahndet wurde. Der IT-Händler notebooksbilliger.de sicherte sich den 23. Platz, was immerhin noch zu über zehn Millionen Euro Bußgeld führte.

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